Weber, Mathis + Rabea
Kreative müssen Ideen oft auf Knopfdruck liefern. Wie schaffst du das?
Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt, speichere unbewusst Eindrücke, Beobachtungen und Gespräche, die später als Grundlage für neue Ideen wieder auftauchen können. Oft entstehen erste Ideen schon während des Briefings, wenn der Kopf automatisch zu arbeiten beginnt. Und manchmal – so unromantisch es klingt – ist es einfach Denkarbeit: konzentriert hinsetzen, sortieren, hinterfragen, ausprobieren, verwerfen und neu denken, bis es passt.
Und was tust du, wenn dir einmal nichts einfällt?
Oft hilft es, einfach einen Schritt zurückzutreten, den Kopf freizubekommen und an etwas anderem zu arbeiten. Der kreative Prozess läuft im Hintergrund oft weiter – und plötzlich ist die Idee da, ganz nebenbei, beim Autofahren oder beim Kochen. Dann ist der Knoten geplatzt und die Gedanken fangen an zu fließen. Wenn es dennoch mal länger stockt, hole ich mir frischen Input – sei es durch Recherche oder den Austausch mit Kolleg:innen. Neue Perspektiven bringen oft genau die Bewegung, die es braucht.


Würdest du sagen, die Werbebranche hat an Freiheit und Flexibilität dazu gewonnen?
Ja, auf jeden Fall. Als Grafikerin erlebe ich deutlich mehr Flexibilität – in der Arbeitsweise, bei den Tools und den Formaten. Gleichzeitig erfordert das mehr Verantwortung: Kreativität allein reicht nicht mehr, auch strategisches Denken und die Fähigkeit, flexibel auf Trends zu reagieren, sind wichtiger denn je.
Ein spannender Aspekt ist der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Gestaltung. KI-gestützte Tools können kreative Prozesse sinnvoll unterstützen – sei es bei der Ideenfindung, der Entwicklung von Varianten oder beim schnellen Visualisieren erster Entwürfe.
Doch letztlich entscheidet der Mensch, was emotional berührt, was inspiriert und funktioniert. Gutes Design braucht mehr als Technik: Es braucht Gefühl, Erfahrung und den Blick fürs Ganze – und genau dieser kreative Feinsinn und das Verständnis für den gesamten Gestaltungsprozess lassen sich nicht automatisieren – und bleiben das Herzstück meiner Arbeit.


Wie schaffst du die richtige Balance zwischen Beruf und Privat?
Die Balance zwischen Beruf und Privatleben finde ich, indem ich bewusst abschalte. Auch wenn der Kopf ständig Dinge verarbeitet, nehme ich mir gezielt Freiräume – am liebsten draußen in der Natur. Dort kann ich einfach den Moment genießen, den Kopf freikriegen und neue Energie tanken, um anschließend mit frischem Kopf und neuer Energie zurück an die Arbeit zu gehen.
Was gefällt dir an der Arbeit in einer Werbeagentur am besten?
Was mir an der Arbeit in einer Werbeagentur am besten gefällt, ist die Vielfalt. Kein Projekt ist wie das andere – man arbeitet für unterschiedliche Kund:innen, Branchen und Zielgruppen. Das macht den Arbeitsalltag spannend und sorgt dafür, dass man sich immer wieder kreativ und konzeptionell weiterentwickelt.
Außerdem schätze ich das Arbeiten im Team – gemeinsam Ideen spinnen, voneinander lernen und sich gegenseitig den Rücken stärken. Das macht für mich ein gutes Arbeitsumfeld aus.