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New Work: Silberstreif am Horizont oder Gewitter im Anmarsch?

Thema Strategie und Beratung
Gebloggt von Andreas Mathis
Gelesen in 4 Minuten
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First things first

Half way point

Endspurt

„Das Verständnis von Arbeit befindet sich unter dem Einfluss von Digitalisierung und Postwachstumsbewegungen grundlegend im Wandel: Die klassische Karriere hat ausgedient, die Sinnfrage rückt in den Vordergrund. Die Grenzen zwischen Leben und Arbeiten verschwimmen im Alltag auf produktive Weise. Als Arbeit gilt künftig die Summe aller Beschäftigungen zu unterschiedlichen Lebensphasen.“

So beschreibt das Zukunftsinstitut den Nährboden für den Megatrend „New Work“ und trifft damit wesentliche Themen, an denen derzeit wohl niemand vorbeikommt, der sich mit der Gestaltung der Arbeitswelten im eigenen Unternehmen beschäftigt.

Nicht erst seit Corona hat sich die Vorstellung von der idealen Arbeitswelt verändert. Anzeichen dafür waren schon davor zu bemerken. Und seither nimmt die Umstellung von der rationalen Leistungsgesellschaft hin zu einer Postwachstums-Mentalität rasant an Fahrt auf. Neue Strukturen, Zeitmodelle, Remote Work, andere Entgeltmodelle, 4-Tage-Woche, Flexibilität und dergleichen sind die bestimmenden Themen einer sich verändernden Arbeitswelt. Überstunden, Zeiterfassung, fixer Schreibtisch, Leistungsvergleiche etc. waren gestern. Jetzt gilt: Work-Life-Blending, Kollaboration, Selbstbestimmung, sinnstiftende Tätigkeit, von Werten getragene Organisationen und vor allem eine von zahlreichen Jobwechseln geprägte Biografie sind das Maß der Dinge. Und: Alles, was getan wird, muss am Ende Sinn machen.

Zauberwort Sinn-Ökonomie

Ein attraktives Arbeitsumfeld ist maßgeblich daran zu messen, welche Antworten das Unternehmen auf die Fragen hat: Welche Probleme bzw. Anforderungen, die sich heute stellen, werden hier für die Zukunft gelöst? Welchen Nutzen, welchen Sinn stiften die Dienstleistungen und Produkte des Unternehmens? Und wie gehen Arbeitgeber mit ihren Mitarbeitenden, deren Gesundheit, privatem und sozialem Umfeld sowie den Kunden, Partnern und Lieferanten um? Nur wer bei diesem Check gut abschneidet, ist als Arbeitgeber attraktiv, bekommt jene Mitarbeitenden, die auf der Wunschliste stehen und sammelt Pluspunkte auf dem CSR-Konto. Die Symbiose von Ökonomie, Ökologie und Ethik sind eine conditio sine qua non für das Anheuern beim neuen Arbeitgeber. Oder für den Verbleib beim derzeitigen.

Work-Life-Balance war gestern

Vor wenigen Jahren noch ging es um die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit. Ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeitszeit zu „Lebenszeit“ war das oberste Ziel. Heute geht es weniger darum, die beiden Welten nebeneinander in einen Ausgleich zu bringen. Vielmehr ist das Gebot der Stunde, flexibel zu sein, reagieren zu können, wenn private Umstände plötzlich mehr Wichtigkeit haben als die Arbeit, wenn Unvorhergesehenes eintritt, das etwas einen schnellen Wechsel ins Homeoffice verlangt. Oder wenn der Wunsch nach einem Tapetenwechsel in Form von Workation aufpoppt. Nicht umsonst ist Coworking, Büros auf Zeit oder WLAN in jedem Café mittlerweile ein absoluter Standard.

All das bedingt neue technische Lösungen. Es verlangt nach einer Anpassung der Dienstverträge in puncto Zeiterfassung, Vertraulichkeit, Datensicherheit etc. Und es bringt neue Herausforderungen in Sachen Versicherung, Steuerfragen und Arbeitsmaterialien mit sich. New Work ist aber zweifelsohne auch ein Innovationstreiber was Modelle zur Bewältigung dieser Wünsche und Anforderungen betrifft. Digitalisierung, KI oder der Ansatz „Everything as a Service“, kurz EaaS, bringen nicht nur neue Möglichkeiten mit sich. Sie schaffen neue Arbeitsfelder, Jobprofile und Tools, um dieses Maximum an Flexibilität bei gleichbleibender oder sogar steigender Produktivität und Rentabilität zu gewährleisten.

Und die Arbeitgeber?

Die sind gefordert. Und oft überfordert. Nicht alles ist überall machbar. Nicht alles Machbare ist überall sinnvoll. Und vor allem ist nicht alles mit den bestehenden Möglichkeiten, Rahmenbedingungen und Geschäftsmodellen wirtschaftlich darstellbar. Klar kann man an dieser Stelle ins Treffen führen, dass man sich eben anpassen muss, dem Prinzip von Resilienz und Autopoiese folgen muss. Das mag sein, ist aber nicht immer der Weisheit letzter Schluss. Der Apple-Campus oder ein Google-Headquarter steht halt nicht jedem. Nicht alle sind ein Einhorn (einhorn.my) und nicht alle können von heute auf morgen New Work vollumfänglich umsetzen. Und nicht alle wollen das.

Wir zum Beispiel versuchen in puncto Flexibilität, Remote Work, Work-Life-Blending, möglichst flache Hierarchie, Gleichstellung, Arbeitszeitmodelle, Aus- und Weiterbildung, Verantwortlichkeiten oder Sozialstandards, Unternehmenskultur und Arbeitsprinzipien seit Jahren einen sich ständig weiterentwickelnden Optimierungskurs zu fahren. Dennoch sehen auch wir Grenzen des Machbaren. Die können wir natürlich überschreiten. Aber nicht ohne langwierigen, mit Sicherheit teils schmerzhaften Prozess, dessen Ausgang nicht vorhersagbar ist. Wir arbeiten daran, täglich. Wir sind offen, alle. Und wir machen weiter, versprochen. New Work macht auch bei unserer Agenturtüre nicht halt. Und das ist gut so.

Wir studieren wieder

Seit diesem Montag sind wir wieder Studenten. Und zwar in Zürich an der renommierten Marketing & Business School MBSZ.

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Sie sind die erste Generation, die komplett digital aufwächst. Die meisten können scrollen, bevor sie überhaupt auf ihren Beinen stehen.

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